Auf dem Papier ist die Konstellation eine klare Angelegenheit. Auf dem Parkett hingegen lieferten sich die Verbandsliga-Handballer des HC Annaberg-Buchholz und des Zwönitzer HSV ein durchaus spannendes Duell. Die Gastgeber schnupperten am Samstag in der Silberlandhalle beim 24:27 gegen den Favoriten letztlich sogar an einer Überraschung.
"Wenn wir immer so spielen würden, wären wir nicht Tabellenletzter", lobte HCAB-Trainer Jörg Glowalla seine Jungs trotz der Heimniederlage. Zwar gingen die Gäste in einer hitzigen Partie, in der die Schiedsrichter 14 Zeitstrafen verteilten, von Beginn an in Führung. Entscheidend davonziehen konnten sie aber nicht. Stattdessen kämpften sich die Hausherren immer wieder zurück ins Spiel. Nach 2:6 verkürzte Chris Sonnemann per Siebenmeter zwischenzeitlich auf 8:9. Beim Stand von 12:15 zur Pause war der Ausgang der Partie weiter völlig offen.
Allerdings bekamen die 100 Zuschauer den Eindruck, dass der Tabellenführer jederzeit das Tempo anziehen konnte, wenn es notwendig wurde. Die Zwönitzer agierten variabler, flüssiger im Aufbau, gedankenschneller und kombinationssicher. Die Kreisstädter hingegen blieben nach dem Wechsel zunächst nur aus dem Rückraum gefährlich. Zu selten wurden Kreisläufer und Außenpositionen in Szene gesetzt. Folgerichtig zogen die Gäste auf 22:16 davon.
Doch die Einstellung stimmte beim HCAB. Drei Minuten vor dem Ende kam plötzlich Spannung auf. Auch dank Felix Steiner. Der Torhüter parierte mehrfach glänzend. Den Annabergern bot sich gleich zweimal die Gelegenheit, bis auf ein Tor zu verkürzen. Der Treffer zum Endstand fiel jedoch auf der Gegenseite. "Ich habe in dieser Phase die Reservespieler ein, zwei Minuten zu lange auf dem Parkett gelassen", erklärte HSV-Coach Frank Riedel.
HCAB: Dietrich, Steiner - Rösch (2), Schindler, Michael (1), Schierig (1), Schindler, Martin (1), Otto (2), Illig, Herklotz (2), Lötsch (3), Weber, Sonnemann (12/5)
Patrick Herrl
Fotos: Sven Blechschmidt